Geht das überhaupt – das Selbstbewusstsein zu stärken? Zahlreiche darauf spezialisierte Trainer und Coaches antworten darauf vermutlich sofort mit „Ja“. Und es stimmt ja auch: Gezieltes Training kann das Selbstbewusstsein erheblich stärken.
Allerdings muss man auch verstehen, wie Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen entstehen.
Zunächst einmal bedeutet der Begriff wörtlich, sich seiner selbst bewusst zu sein. Der Duden schreibt in Anlehnung an das philosophische Verständnis des Begriffes, Selbstbewusstsein ist das Überzeugt sein von seinen Fähigkeiten, von seinem Wert als Person, das sich besonders in selbstsicherem Auftreten ausdrückt.
Welche Aspekte beim Thema Selbstbewusstsein eine Rolle spielen, sieht man, wenn man sich die englischen Begriffe dazu anschaut: Hier ist zum einen von self-awareness (Selbsterfahrung) die Rede. Gemeint ist damit, dass jemand seine eigene Persönlichkeit durch bestimmte Denkvorgänge erkennt.
Selbstbewusstsein schafft Selbstwertgefühl, dieses wiederum Selbstvertrauen und Selbstsicherheit.
Sie alle bedingen sich gewissermaßen: Wer Vertrauen in seine Fähigkeiten hat, sich seiner Fähigkeiten bewusst (sicher) ist und sie für wertvoll erachtet, der besitzt Selbstbewusstsein.
Hypnotische Trance
Durch die Einleitung einer hypnotischen Trance wird die Aufmerksamkeit in besonderer Weise gebündelt, sodass Erinnerungsbilder oder Zukunftsvorstellungen und innere Bilder von Bewegungsabläufen oder von körperlichen Vorgängen intensiv erlebt werden. Gleichzeitig können störende Reize (Ablenkungen) und Schmerzen leichter ausgeblendet werden. Dadurch entsteht ein subjektiv veränderter Bewusstseinszustand, in dem das Individuum sich einerseits losgelöst von der Umgebung empfinden kann und andererseits besseren Zugang zu seinen Gefühlen und den eigenen Ressourcen hat.
Neurobiologische Grundlagen
Die veränderte Arbeitsweise des Gehirns unter Hypnose lässt sich neurophysiologisch durch vermehrt langsame Hirnwellen und eine Aktivierung von Bereichen der Hirnrinde und des Mittelhirns nachweisen, die für Aufmerksamkeitssteuerung, Wahrnehmung und mentale Entspannung zuständig sind. Im Zustand hypnotischer Trance werden Lern- und Erinnerungsprozesse außerhalb der bewussten Wahrnehmung angesprochen und die bildliche Verarbeitung gefördert. Die imaginierten Bilder gewinnen in Trance innere Realität.
Zusammengefasst ist die hypnotische Trance ein veränderter Bewusstseinszustand, mit deutlichen Veränderungen im Körper und im Gehirn, die ihn vom Schlaf und vom Alltagsbewusstsein unterscheiden. Dieser Zustand ist durch seine physiologischen und kognitiven Aspekte ein ausgezeichnetes Medium, um entsprechende Veränderungen einzuleiten. Dass hypnotische Reaktionen nicht mit Kooperativität und Placeboeffekten zu verwechseln sind, sondern einen eigenen Mechanismus darstellen, ist vielfach gezeigt worden. Hypnose lässt sich gut mit anderen Methoden kombinieren und in vielen Anwendungen ist sie mit einer Anleitung zur Selbsthypnose verbunden.